| 02.09. - 05.09.2026 | |
| Doppelzimmer | € 697,- |
| Einbettzimmerzuschlag | € 234,- |
Busreise
Reiseleitung
N/Halbpension
Nicht inkludiert: Eintritte und Führungsgebühren
Achtung: Gültiger Reisepass erforderlich!
Unter der Dynastie der Luxemburger erlebte Böhmen im 14. Jhdt. eine beispiellose Blütezeit und war eine Zeit lang politischer Mittelpunkt Europas. Kulturelle Einflüsse und moderne Ideen aus Frankreich, der Reichtum der Silberminen und eine auf Frieden und Stabilität aus-gerichtete Politik ließen unter Kaiser Karl IV. die „Goldene Stadt“ Prag samt Universität, Kö-nigsburgen wie Karlštejn und Loket, reich ausgestattete Klöster wie Sasau und Sedlec sowie die UNESCO-Welterbestadt Kuttenberg aufblühen. Karls Söhne Wenzel und Sigismund stürzten das Land dann in eine Serie destruktiver „Bruderkriege“, die wiederum in eine religi-öse und soziale Revolution mündeten: Die von den Kriegen des Adels ausgebluteten Bürger und Bauern Böhmens nahmen als „Hussiten“ die protestantische Reformation vorweg, stell-ten die mittelalterlich-feudale Gesellschaftsordnung in Frage und kämpften verblüffend erfolg-reich gegen überlegene Ritterheere aus halb Europa. Auch das Erbe der Hussiten wollen wir in ihrer ehemaligen „Hauptstadt“ Tabor und im Freilichtmuseum Trocnov erkunden.
Der Geschichtspark Bärnau-Tachov veranschaulicht mit einem liebevoll rekonstruierten, frühmittelalterlichen Slawendorf, einer hölzernen Turmhügelburg aus dem 11. Jhdt. und einem Reisegasthof aus dem 13. Jhdt. das mittelalterliche Alltagsleben in Böhmen und Bayern. Anschließend besichtigen wir die malerisch in einer Flussschleife gelegene Königsburg Loket, deren Geschichte eng mit Kaiser Karl IV. und mit den Hussitenkriegen verbunden ist. Stimmungsvolles Abendessen und Nächtigung am Fuße der Burg.
Die prächtige Burg Karlštejn ist Ausdruck der Macht, des Reichtums und des Regierungsprogramms Kaiser Karls IV. Die wunderschön ausgemalte Kreuzkapelle erinnert nicht zufällig an die Sainte Chapelle der französischen Könige in Paris. Weiterfahrt nach Prag, dessen Ausbau zur „goldenen“ Haupt- und Universitätsstadt ein weiteres, dauerhaftes Vermächtnis Karls IV. darstellt. Besichtigung der wichtigsten mittelalterlichen Monumente (Burg, Karlsbrücke, Collegium Carolinum) und Hotelbezug für 2 Nächte.
Silberbergbau und Münzprägung lieferten im Spätmittelalter die wirtschaftliche Grundlage zum Aufstieg Böhmens als europäische Großmacht. Die Klöster Sasau und Sedlec spiegeln die wichtige Rolle der Kirche bei der Erschließung dieser Reichtümer. Während die Bergwerksstadt Silberskalitz im Machtkampf zwischen den Söhnen Karls IV. zerstört wurde, konnten sich die Silberherren von Kuttenberg/ Kutna Horá vom Krieg der Könige freikaufen. Die Monumente der im Mittelalter zweitgrößten Stadt Böhmens (Welscher Hof, Barbarakirche etc.) gehören heute zum UNESCO Welterbe.
Auf dem Veitsberg/ Vitkov bei Prag wehrten 1420 die mit Dreschflegeln und Hakenbüchsen bewaffneten Bürger und Bauern des einäugigen Hussitengenerals Jan Žižka die Angriffe eines zahlenmäßig drei- bis vierfach überlegenen Kreuzritterheeres ab – ein legendärer Sieg, der in der tschechischen Nationalgeschichte bis heute identitätsstiftend fortwirkt. In Tabor, wo die Anhänger von Žižka und Hus einen egalitären „Gottesstaat“ ausriefen, und im rekonstruierten Bauerngut Trocnov (Žižkas Geburtsort) ergründen wir die Welt der Hussiten zwischen christlicher Reformation, revolutionärer Utopie und religiösem Fundamentalismus.