Unterwegs auf dem italienischen Franziskusweg (1. Teil)

Unsere erste Etappe beginnen wir beim Kloster La Verna, wo der Hl. Franziskus 1224 die Wundmale Christi empfing. Zahlreiche Terrakotta-Werke der florentinischen Künstlerfamilie della Robbia nehmen Bezug auf das Leben des Heiligen. Wir besuchen u.a. die Kapelle der Vögel, wo sich bei der ersten Ankunft von Franz die Tiere des Waldes niederließen, und die Kapelle der heiligen Wundmale. Durch das Tal des Tiber führt unsere Wanderung vom Lieblingsort des Heiligen durch ausgedehnte Wälder, vorbei an Einsiedeleien nach Pieve Santo Stefano.

Von Montagna verläuft unsere Wegstrecke zunächst über einen Bergpass nach Montecasale zu einem vom Heiligen gegründeten Kloster. Die dürftige Architektur ist von der Einfachheit des religiösen Lebens geprägt. Dieser Ort ist von größter Bedeutung für die franziskanische Spiritualität und Tradition. Vorbei an zahlreichen kleinen Wasserfällen gelangen wir am Sonnengesangsweg, wie die Pilgerroute auch genannt wird, nach San Martino Val d´Afra.

Von der einstigen römischen Siedlung Pietralunga führt unsere Wanderung vorbei am einstigen Kloster San Benedetto nach Gubbio. In unserem nächsten Nächtigungsort erzählt man sich die Legende vom Zähmen des „Wolfes von Gubbio“ durch Franz von Assisi.

Die erste Wanderung des heutigen Tages führt zum Castello di Biscina, einem Schloss aus dem 12. Jh. Mit dem Bus fahren wir anschließend zur Basilika Sant´Ubaldo am Monte Ingino, dem Ausgangspunkt der zweiten Wegstrecke. Von der barocken Kirche des Stadtpatrons wandern wir zurück ins Zentrum von Gubbio.

„Buongiorno, buona gente!“ – „Guten Tag, ihr guten Menschen!“ Mit diesem Gruß auf den Lippen durchschritt Franziskus im Jahre 1209 die malerische Landschaft Umbriens. Ziel unseres heutigen Weges ist Assisi, welches aufgrund seiner Kirchen und dem mittelalterlichen Stadtbild zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Wir besichtigen mit der Basilika San Francesco die Grablegungskirche. Das Bild des Franziskus von Cimabue gilt als eine der authentischsten Darstellungen des Heiligen. Die Oberkirche mit dem Freskenzyklus von Giotto wird als einer der schönsten Räume der italienischen Kunstgeschichte angesehen. Untrennbar mit diesen Kirchen verbunden ist das benachbarte Kloster, genannt Sacro Convento, das Mutterhaus aller Franziskanerklöster.

Am heutigen Tag widmen wir uns den weiteren Franziskus-Stätten in Assisi. Inmitten eines Olivenhaines befindet sich mit dem ehemalige Konvent San Damiano die erste Klostergemeinschaft der Klarissen und jener Ort, wo Franziskus seinen „Sonnengesang“ verfasste. In einer Schlucht am Monte Subasio besuchen wir noch die einsam gelegene Eremo delle Carceri – ein beliebter Rückzugsort des Heiligen zur Meditation.